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© JAMSTEC/IODP

Lake El'gygytgyn

Durch einen Meteoriteneinschlag vor etwa 3,6 Mio. Jahren entstanden, bietet der See im Nordosten Sibiriens eine einzigartige Möglichkeit der Klimaforschung in Hinblick auf globale Warm- und Kaltzeitschwankungen.

Projektbeschreibung

67°30'N 172°05'O - und dann 3,6 Mio. Jahre in die Tiefe

Am äußersten Zipfel Nordostsibiriens - rund 900 km westlich der Beringstraße, die den asiatischen Kontinent von Alaska trennt - liegt der Elgygytgynsee, der Weiße See, wie die Tschuktschen ihn nennen. Er bildete sich vor ca. 3,6 Mio. Jahren durch einen Meteoriteneinschlag und birgt ein einzigartiges arktisches Klimaarchiv: Seine Sedimente geben darüber Auskunft, wie die Arktis auf die globale Abkühlung vor etwa 2,6 Mio. Jahren und die darauf folgenden Warm- und Kaltzeitschwankungen reagiert hat und welche Auswirkungen diese Reaktionen auf das globale Klimageschehen haben.

Internationale Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen forschen seit Jahren an dem abgelegenen See. Nun können sie erste wichtige Foschungsfragen beantworten: Mittels der Sedimente, die sie im Rahmen einer lang geplanten, spektakulären Bohrkampagne im Herbst 2008 und im Winter/Frühjahr 2009 bergen konnten, enthüllen sie sukzessive die arktische Klima- und Umweltgeschichte - und rekonstruieren die Entstehung des Sees.

(Abbildung: aus Melles et. al (2012): 2.8 million years of Arctic climate change from Lake El’gygytgyn, NE Russia. - Science, 337: 315-320.)
(Foto: ©Schwamborn, AWI)

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