GESEP Kernlager
Vorsitz:
Ulrich Harms, GFZ
Mitglieder:
Peter Buchholz, DERA
Jochen Erbacher, BGR
Jens Gutzmer, TUB Freiberg
Ursula Röhl, MARUM
Warner Brückmann, GEOMAR
Für wissenschaftliche Bohrungen an Land gab es bisher keine zentrale Einrichtung zur fachgerechten Kuratierung der Proben und Kerne mit Datenmanagement und Informationsportal.
Aus diesem Grund hat sich das Deutsche Forschungsbohrkonsortium GESEP e.V. für den Aufbau eines nationalen Bohrkernlagers für kontinentale Forschungsbohrungen eingesetzt.
Das MARUM-Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover haben hierzu gemeinsam ein Konzept entwickelt, um sowohl gekühlte Kerne wie Seesedimente, als auch ungekühlte Festgesteinsproben professionell zentral zu lagern und das Kernmaterial dauerhaft für wissenschaftliche Untersuchungen zugänglich zu machen.
Die beiden Lager am MARUM in Bremen und in Berlin (Dienstbereich der BGR) stehen der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung. Wertvolle und gut dokumentierte Proben können in den Kernlagern auf Antrag aufgenommen werden.
Die Definition und Einhaltung der Kernlager-Statuten zur Sicherung von Qualitätsstandards sowie Aufnahmebedingungen von Bohrkernen an beiden Standorten wird durch ein Kuratorium sichergestellt. Die Archivierung erfolgt mit Hilfe des Drilling Information Systems (DIS).
Neben den Lagermöglichkeiten und der Expertise vor Ort verfügen beide Standorte über Räumlichkeiten zur Kernbeschreibung und professionellen, effizienten Probenahme sowie über modernste Technik zur zerstörungsfreien Bohrkernanalyse wie petrophysikalische und Röntgenfluoreszenz-Scanner (Multi-Sensor Core Logger, XRF-Scanner).
Ein Kuratorium agiert im Hintergrund als unabhängiges Aufsichtsgremium mit Beratungsfunktion und entscheidet über die Aufnahme von Probenmaterial. Anfragen zur Kuratierung sind erwünscht. Bitte wenden Sie sich hierzu an die entsprechenden Kernlager-Kuratorinnen Ursula Röhl, zuständig für zu kühlendes Material, sowie Tina Kollaske, Ansprechpartner für Probenmaterial, welches keiner Kühlung bedarf.
Proben wie Kerne, Cuttings, Fluide sind die primären Ziele von wissenschaftlichen Bohrungen. Hohe Kosten und großer Aufwand sind nötig, um sie zu gewinnen. Sicher und gut dokumentiert gelagert, stehen die Proben lange zur Verfügung. Deshalb sind moderne Kernlager ein wichtiges Element von Forschungsbohrungen.
Proben und Kerne aus Festgestein für bis zu 35 km Kernlänge können seit 2012 im Kernlager der BGR-Außenstelle Berlin Spandau gelagert werden.
Ansprechpartner: Tina Kollaske
2011 wurde eine Vereinbarung zwischen MARUM und GESEP unterzeichnet, dass nunmehr auch Seesedimentkerne im Bremen Core Reposotory (BCR) bei 4 °C gelagert werden können. Im BCR werden derzeit überwiegend Proben der internationalen Bohrprogramme DSDP, ODP und IODP aus dem Atlantik beprobt und aufbewahrt.
Ansprechpartner: Ursula Röhl (Tel.: 0421-218-65560)